Geschichte des Tempelhofer Feldes

heute

Als größte Naherholungsfläche im dicht besiedelten Berlin nutzen Berliner:innen und Besucher:innen der Stadt das Tempelhofer Feld für Sport und Erholung. Garteninitiativen ziehen Gemüse, die ehemaligen Landebahnen werden von Rennradfahrer:innen und anderen Sportler:innen zum Training genutzt, Festivals und Modeveranstaltungen finden auf dem Feld und im Flughafengebäude statt. Von der Nazi-Vergangenheit zeugen nur noch das riesige Flughafengebäude und einige Gedenktafeln. Die Arbeit von Bürger:inneninitiativen wie auch das hier vorgestellte Projekt wollen die Erinnerung an das allgegenwärtige Verbrechen der NS-Zwangsarbeit im öffentlichen Andenken bewahren.

2017 bis 2019

Nachdem Geflüchtete zunächst in den riesigen Hallen des Flughafengebäudes untergebracht waren, wird am Nordrand des Tempelhofer Feldes ein Containerlager errichtet. Hier sind mehr als 1000 Menschen auf engstem Raum untergebracht.

2014

Der Bürger:innenentscheid zur Öffnung des Tempelhofer Feldes als Naherholungsgebiet und zum Verbot jeder weiteren Bebauung ist erfolgreich.

1951-2008

Der Flughafen Tempelhof wird ein wichtiger ziviler Flughafen für die Westberliner:innen. Aus der DDR und anderen Staaten des Warschauer Paktes Geflüchtete fliegen vom Flughafen Tempelhof in die BRD. 2008 wird er endgültig geschlossen.

1945-1993

Das US-Militär nutzt einen Großteil des Flughafengeländes als Air Base. Dieser militärisch genutzte Bereich ist nicht öffentlich zugänglich.

1948/1949

Im Zuge der Berliner Luftbrücke werden über den Flughafen Tempelhof mit mehr als 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittel, Kohle, Maschinen, Ausrüstung und andere Güter des täglichen Bedarfs nach West-Berlin gebracht.

1939/1940-1945

Der Flughafen Tempelhof wird ein wichtiger Standort der NS-Rüstungsindustrie. Tausenden von Zwangsarbeiter:innen aus ganz Europa werden in den im Flughafengebäude eingerichteten Fertigungshallen ausgebeutet. Die meisten von ihnen wohnen in drei großen Barackenlagern auf dem Flugfeld. Im April 1945 finden diese Verbrechen ein Ende: Die Rote Armee befreit die letzten Zwangsarbeiter:innen auf dem Tempelhofer Flughafen.

1936-1939

Der Alte Flughafen wird zum „Weltflughafen Berlin“ ausgebaut. Im Zuge der Vergrößerung des Flugfeldes werden Teile des Garnisonfriedhofes vereinnahmt. Um Platz für das heute noch bestehende gigantomane Flughafengebäude zu schaffen, wird das Columbiahaus abgerissen. Der als ziviler Flughafen mit Platz für propagandistische Massenveranstaltungen konzipierte Flughafen wird jedoch sofort in die militärische Nutzung eingebunden.

1933-1936

Das „Columbiahaus“, die ehemalige Militärarrestanstalt südlich des heutigen Columbiadammes (damals Columbiastraße), wird als Gestapo-Gefängnis und eines der frühesten KZ bekannt für die dort verübten Grausamkeiten.

1923-1939

Der zivile erste Berliner Zentralflughafen (später auch: Alter Flughafen) ist Heimathafen der Deutschen Lufthansa.

Um 1896

Am Nordrand des Tempelhofer Feldes, entlang des heutigen Columbiadammes, errichtet die Preußische Armee Kasernengebäude und eine Militärarrestanstalt. Die noch nördlich des Columbiadamms stehenden Gebäude werden heute von der Berliner Polizei genutzt.

1722-um 1900

Das Tempelhofer Feld wird zum Exerzierplatz der Preußischen Armee. An seinem Nordrand befindet sich der Garnisonfriedhof. Ende des 19. Jh. wird das weitläufige Feld zum Testgelände für die militärische Luftfahrt.

vor 1722

Die Freifläche vor den Toren Berlins wird unter anderem zur Landwirtschaft genutzt.

Mehr Informationen finden Sie hier: Tempelhof Projekt GmbH